Hensoldt-Aktie: Droht die Blase zu platzen?

Extrem hohes KGV

Die Aktie des Rüstungskonzerns Hensoldt legte seit Anfang des Jahres eine unglaubliche Performance von rund +255% hin. Am Mittwoch steigt sie um weitere +3,4% auf aktuell 89,50 €. Hier stellt sich die Frage, wie lange das noch gut geht.

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Rüstungsboom beflügelt den Kurs, aber...

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump wurde klar, dass Europa mehr für die eigene Verteidigung tun muss. Lange Zeit wurde hierauf verzichtet. Diese Erkenntnis löste bei den Rüstungsaktien eine enorme Performance aus, so auch bei Hensoldt.

Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine stieg die Aktie stetig, allerdings in einem überschaubaren Rahmen. Ursache hierfür war, dass die Ukraine mit Rüstungsgütern versorgt wurde. Der Trump-Effekt führte dann zu dem extremen Kursanstieg.

...die Gefahr einer stärkeren Kurskorrektur steigt

Eine Weisheit besagt, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Dies könnte auch hier zutreffen. Aktien können sich heißlaufen und dann reicht oftmals ein kleines Ereignis zum Platzen der Blase.

Bezogen auf den Gewinn pro Aktie (EPS) im vergangenen Jahr mit 0,93 € liegt das KGV bei rund 97. Selbst wenn das EPS im laufenden Geschäftsjahr auf 2 € steigt, beträgt es noch stolze 45.

Zweistelliges Umsatzplus erzielt

Der Bericht für das erste Quartal vom 7. Mai ist durch ein deutliches Umsatzwachstum geprägt. Der Konzernumsatz verbesserte sich um 20% auf 395 Millionen €. In der kleineren Sparte der Optronics lag es mit 34% noch höher.

Sehr positiv entwickelte sich auch der Auftragseingang mit einem Anstieg um 6% auf 701 Millionen €. Der gesamte Auftragsbestand erreichte mit 6,9 Milliarden € einen neuen Rekord.

Nicht zufriedenstellend ist die Ertragslage; das operative EBITDA reduzierte sich von 33 auf 30 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge sank von 10,2 auf 7,6%. Auch das Defizit beim Free Cashflow erhöhte sich von 81 auf 107 Millionen €.

Insgesamt sind die Zahlen jedoch solide ausgefallen. Positiv ist, dass die Jahresprognose bestätigt wurde. Demnach wird mit einem Umsatz von 2,5 bis 2,6 Milliarden € gerechnet. Die EBITDA-Marge soll bei 18% liegen. Das bedeutet, dass die kommenden Quartale profitabler ausfallen.

Christian Ladurner, CFO von HENSOLDT, kommentierte die Finanzzahlen so:

In einem dynamischen politischen und wirtschaftlichen Umfeld hat sich unser operatives Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 erneut sehr robust entwickelt.

Was bedeutet das für die Aktie?

Momentan befindet sie sich in einem positiven Momentum, das zeigt sich an den starken Kursgewinnen der letzten Tage. Das dürfte jedoch kein Dauerzustand bleiben und Kursrückgänge wahrscheinlicher machen.

Meiner Meinung nach ist die Aktie überbewertet und eine größere Korrektur, Richtung 80 €, wäre für die weitere Kursentwicklung gut. Das würde viel Druck aus der Aktie nehmen. Dass der Kurs darüber hinaus kollabiert, halte ich für unwahrscheinlich.

Die Analysten sind wesentlich pessimistischer. Jefferies sieht den fairen Wert bei 60 €, die Deutsche Bank und Warburg Research, mit jeweils 71 €, halten den Kurs ebenfalls für überhöht.

Mein Fazit: Wer bei dem jetzigen Niveau einsteigt, muss sich des Verlustrisikos bewusst sein. Anleger mit guten Gewinnen sollten über eine Gewinnrealisierung oder Teilrealisierung nachdenken, daran ist noch niemand verarmt.

An dieser Stelle sei erwähnt: Die Nachfrage nach Militärrohstoffen übersteigt das Angebot nun bei weitem – unser exklusiver Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ präsentiert zwei Aktien, die für künftige Preissprünge optimal positioniert sind.

ℹ️ Hensoldt in Kürze

  • Die Hensoldt AG (WKN: HAG000) mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
  • Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
  • Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
  • Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 10,3 Milliarden € an der Börse wert.

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