Rheinmetall-Aktie: Sind 3.000 € realistisch?

Dass die Rheinmetall-Aktie zum Wochenbeginn die Liste der Gewinner im DAX anführt, ist eigentlich schon keine Meldung mehr wert. Mit einem Kursplus von über +3% setzt der deutsche Rüstungskonzern seine Rallye fort und steigt auf ein neues Allzeithoch. Sind bald noch deutlich höhere Kurse drin?

Ein Riesenstück vom Kuchen

Wenn es nach eigener Einschätzung von Rheinmetall geht, dann ist die Antwort auf diese Frage ein klares „Ja“. Die Unternehmensführung des Rüstungskonzerns könnte nicht bullischer eingestellt sein.

Sie geht davon aus, dass die Europäische Union in den kommenden fünf Jahren die atemberaubend hohe Summe von bis zu 1 Billion € in Rüstungsgüter investieren wird. Doch damit nicht genug. Rheinmetall-Chef Papperger geht zudem davon aus, dass sein Unternehmen bis zu 300 Milliarden € dieses gewaltigen Rüstungskuchens für sich beanspruchen kann.

Ein wahnsinnig ambitioniertes Ziel. Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr lag der Umsatz von Rheinmetall bei knapp 10 Milliarden €. Für das laufende Jahr wird mit einem Umsatzwachstum auf 12,5 Milliarden € gerechnet. Neuaufträge in Höhe von 300 Milliarden € würden in den kommenden Jahren eine Umsatzexplosion auslösen.

Strategische Kooperationen

Gleichzeitig ist Rheinmetall dabei, sich strategisch sehr gut aufzustellen. Die Düsseldorfer haben Partnerschaften mit den Rüstungskonzernen Leonardo aus Italien und Indra aus Spanien geschlossen.

Zudem schlossen sie jüngst eine Kooperation mit dem indischen Rüstungsunternehmen Reliance Defence. Für Rheinmetall könnte diese Zusammenarbeit ein sehr wichtiger Türöffner in den asiatischen Markt sein.

Eine Exponentialfunktion ohne Ende

Das Chartbild der Rheinmetall-Aktie muss ich eigentlich nicht mehr kommentieren. Seit Beginn des Ukraine-Krieges Anfang 2022 ist der Chart des Rüstungswertes eine Exponentialfunktion.

Ein Ende dieser Funktion ist nicht in Sicht. Ständige neue Allzeithochs untermauern die wahnsinnig hohe Trendstärke der Rheinmetall-Aktie.

Die politische Großwetterlage ist hervorragend

Trotz des gewaltigen Kursanstieges der letzten Wochen und des Allzeithochs der Rheinmetall-Aktie bin ich nach wie vor bullisch in Bezug auf die weitere Kursentwicklung eingestellt. Und das aus gleich mehreren Gründen:

Die sicherheitspolitische Großwetterlage ist und bleibt hervorragend für Rüstungsunternehmen. Die jüngsten diplomatischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg zeigen, dass Russland nach wie vor überhaupt kein Interesse an einer Friedenslösung hat. Der Krieg wird meiner Meinung nach noch lange andauern.

Gleichzeitig muss sich Europa dafür wappnen, dass Russland auch das Baltikum militärisch bedroht. Nicht wenige Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Präsident Putin in drei bis vier Jahren mit militärischen Provokationen der baltischen Staaten beginnen könnte. Deutschland und ganz Europa werden in den kommenden Jahren massiv aufrüsten müssen, um diesen Provokationen etwas entgegensetzen zu können. Relevant in diesem Kontext: Während sich Militärhaushalte weltweit verdoppeln, analysiert unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ einen unterbewerteten Rohstoff, der für Hochpräzisionswaffen unverzichtbar ist – und den passenden Aktientip.

Analysten kommen mit den Kurszielen nicht hinterher

Die für den 8. Mai erwarteten Zahlen für das erste Quartal werden voraussichtlich großartig ausfallen. Rheinmetall stellte eine Umsatzsteigerung von 73% im militärischen Segment in Aussicht. Die Umsatzerwartung des Konzerns liegt bei 2,31 Milliarden € und damit deutlich über der Markterwartung von 1,95 Milliarden €.

Gleiches Bild auch beim Ergebnis. Rheinmetall erwartet eine operative Gewinnexplosion um 96% auf 199 Millionen €. Analysten hatten bislang 166 Millionen € auf dem Zettel.

Bankanalysten kommen angesichts der rasanten Kursentwicklung der Rheinmetall-Aktie gar nicht mehr mit ihren Kurszielanpassungen hinterher. Die bislang höchsten Kursziele haben Morningstar mit 2.220 € und Morgan Stanley mit 2.000 € formuliert.

Ich gehe davon aus, dass die Rheinmetall-Aktie diese Kursziele bereits in den kommenden Wochen überwinden wird. Bis zu 3.000 € ist es zwar noch ein weiter Weg, aber unrealistisch ist die 3 vorne nicht mehr.